By P. Walden

I. "Die Geschichte der Wissenschaft ist die Wissenschaft selbst," so lautet ein Goethewort. Dieses anerkennen, bedeutet auch fUr die Chemie: 1m Lehren und Lernen, im Lehrbuch wie in der Vorlesung der geschichtlichen Behandlung der Chemie in ausreichendem MaBe Raum und Pflege angedeihen zu lassen. lndem guy das gewaltige Tatsachen- und Erfahrungsmaterial der modernen chemischen Wissenschaft yom Buch und Katheder aus darbringt, operiert guy - teils zwangslaufig, teils landlaufig - mit der Chemie als einem Fertigen, Gewordenen, einem abgeschlossenen Kenntniskomplex. Doch belehrt uns GOETHE: "Was nicht mehr entsteht, konnen wir uns als entstehend nicht denken; das Entstandene begreifen wir nicht. " Das perfect des chemischen Unterrichts solI nun nicht allein auf die Ubermittlung des zur Zeit vorhandenen chemischen Wissens zwecks seiner Anwendung, sondern vielmehr auf eine psychisch-geistige Vorbereitung zur Er weiterung dieses Wissens durch eigene schopferische Tatigkeit des SchUlers und werdenden Chemikers ausgerichtet sein. Die Geschichte der Chemie zeigt tat sachlich, daB es keinen Stillstand in ihrer Entwicklung und Ausweitung gibt: Die chemische Wissenschaft gleicht vielmehr einem lebenden Organismus, der sich im Zustand eines dauernden Wachstums befindet. Eine standige Zufuhr neuer Tatsachen und Ideen sorgt fiir die Erhaltung und Entwicklung dieses Orga nismus, der das Sein und Werden verkorpert. Die Geschichte der Chemie erfiillt nun die Funktionen der Systematisierung und Koordination der vielen und viel gestaltigen Einzelergebnisse, indem sie die kausalen Zusammenhange heraus arbeitet, die Forschung mit den Forschern verkniipft und in ihre Zeit und Um welt einordnet.

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JEAN SERVo STAS: "Untersuchungen iiber die Gesetze der chemischen Proportionen". Leipzig 1867. H. E. ROSCOE: Reines Vanadium metallisch isoliert [Ann. Suppl. 6, 86 (1867); Trans. Roy. Soc. 159, 679 (1869)]. GULDBERG und WAAGE: "Etudes sur les affinites chimiques". Christiania 1867. [1m Auszuge wird das Gesetz der chemischen Massenwirkung mitgeteilt im J. pro Chem. (2), 19, 69 (1879)J. Unter A. W. HOFMANNerfolgtdie Griindungder "DeutschenChemischenGesellschaft" in Berlin. "Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft" erscheinen im 1.

Phys. 35, 266 (1827) Pogg. Ann. 9, 321]. CHRIST. GOTTL. GMELIN (Tiibingen) und M. GUIMET (Toulouse) entdecken gleich. zeitig die kiinstliche Darstellung des Lapislazuli (Ultramarin). FRIEDR. WOHLER: Aus den Chloriden durch Einwirkung von Kalium erstmalig metallisches Beryllium und Yttrium erhalten [Pogg. Ann. 13, 577 (1828)]. Das "Journal fiir praktische Chemie" wird begriindet (seit 1943: " Journ. fUr makromolekulare Chemie"). BERZELIUS: Das Element Thorium wird gesichert [Progg. Ann. 15, 633; 16, 385 (1829)].

Acad. Roy. sterd. Ausg. 1911, p. 153). FRIEDR. HOFFMANN (1660-1742), Medizinprofessor in Halle) erkennt die Magnesia (MgO) als eigene Erde. annstropfen" (1718); die Metallgewinnung aus Kalken wird auf die Entziehung eines bei der Kalkbildung aufgenommenen Stoffes zuruckgefUhrt (1736). G. E. STAHL lehrt die Darstellung der Essigsaure durch Umsetzung der festen Acetate mit Schwefelsaure und Destillation der freigemachten Essigsaure: Diese ist brennbar. STEPHEN HALES (1677-1761, Landgeistlicher) erfindet die "pneumatische Wanne" fUr Luftarten-Untersuchungen.

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